Saugroboter Roborock S5 Max im Dock

Roborock S5 Max im Selbsttest: Das musst du darüber wissen!

Der Roborock S5 Max ist ein Saugroboter von Xiaomi. Ich habe ihn seit ein paar Monaten im Einsatz und jetzt ist es Zeit für ein Zwischenfazit.

Die Kurzfassung: Ich bin zufrieden und habe den Kauf nicht bereut.

Wenn du es noch ein bisschen genauer wissen willst, dann kommen hier nun meine Einschätzungen zu dem Gerät insgesamt und den einzelnen Funktionen. Los geht’s!

Funktionsumfang

Der Roborock S5 Max kann im Groben zwei Dinge tun: Saugen und Wischen. Zum Wischen schnallst du einen Wassertank und ein Wischtuch unter den Saugroboter und nimmst die entsprechenden Einstellungen in der App vor.

Saugen

Zu der Saugfunktion gibts im Grunde nicht viel zu sagen. Du kannst die Intensität über die App einstellen und damit an den Grad der Verschmutzung anpassen. Das klappt schonmal einwandfrei.

Da sich die verschiedenen Intensitäten in der Lautstärke deutlich unterscheiden, benutze ich in der Regel die zweithöchste Stufe. Die lässt in Sachen Saugkraft für mich nichts zu Wünschen übrig und ist ein gutes Stück leiser als die höchste Stufe.

Wischen

Die zusätzliche Wischfunktion war für mich ein Muss bei der Auswahl eines Saugroboters. Auf dem hellen Laminat in meiner Wohnung sieht man Schlieren, Schmutz und Co. leider sehr gut. Besonders beim Blick in Richtung eines Fensters, wenn sich dessen Licht auf dem Laminat spiegelt. Ich war also mehr als gespannt herauszufinden, wie sich die Wischfunktion vom Roborock schlägt.

Instinktiv hätte ich vielleicht irgendein Reinigungsmittel mit in den tank des Roboters gefüllt. Aber die Bedienungsanleitung rät davon ab. Es soll bloß Wasser im Tank landen. Davon war ich kurz irritiert; Wie soll der Boden denn dann sauber werden?

Wie sich später rausstellen sollte, war diese Sorge aber unbegründet.

Ich befüllte also den Wassertank und brachte das Wischtuch an. Das Tuch wird in eine Schiene an der Unterseite des Tanks eingeführt und zusätzlich mit Klettverschlüssen fixiert. Ich habe dann den Roborock per App losgeschickt und einfach abgewartet. Die App lässt es auch zu, Saug- und Wischfunktion gleichzeitig zu verwenden. Da das Wischtuch hinter der Bürste liegt, wird der Boden erst gesaugt und dann gewischt.

Das erste Ergebnis war schon ganz gut. Den Staub hat der Saugroboter ohne Probleme aufgenommen. Von der Wischleistung war ich allerdings nicht gänzlich überzeugt. Hätte ich das mit einem Wischmop selbst gemacht, wäre es sicher besser geworden.

Also habe ich den Roboter direkt noch einmal losgeschickt. Danach sah der Boden schon deutlich besser aus.

Der Boden war anscheinend schon etwas zu schmutzig, um nur mit einem Durchgang blitzblank zu werden. Aber das ist inzwischen kein Problem mehr: Ich schicke den Roborock zwei Mal pro Woche durch die Wohnung und lasse ihn wischen. Dieser Zeitabstand ist kurz genug, damit ich hier immer einen schön sauberen Boden habe.

Die App erlaubt es auch, eigene Zeitpläne dafür zu erstellen. Damit kannst du zum Beispiel einstellen, dass der Roborock jeden Montag und Donnerstag um 14:30 mit der Reinigung beginnt. Über die App lässt sich noch vieles mehr und feiner einstellen. Mehr dazu im nächsten Abschnitt über die App.

Was kann die App?

Die passende App zum Roborock S5 Max ist von Xiaomi und heiß ebenfalls „Roborock“. Es gibt sie sowohl für Android als auch für iOS.

Die App ist in meinen Augen sehr gelungen und ein echter Vorteil dieses Saugroboters. Die Einstellungsmöglichkeiten lassen für mich eigentlich nichts zu Wünschen übrig. Bisher ist mir jedenfalls noch nichts eingefallen, was mir fehlen würde. Das kann ich nicht von vielen Smart Home Apps behaupten.

Einrichtung der Karte

Bei der ersten Verwendung des Geräts fährt der Roboter einmal die gesamte Wohnfläche ab. Dabei erstellt er eine Karte. Es war sehr spannend dabei zuzusehen, wie sich der Saugroboter durch die Wohnung bewegte und sich dabei die Karte auf dem Smartphone langsam vervollständigte.

Beim Kartieren muss der Roboter auch nicht dicht an allen Wänden und Hindernissen vorbeifahren. Der rotierende Sensor auf dem Dach erfasst Hindernisse in mehreren Metern Entfernung.

Die erstellte Karte war meiner Meinung nach überraschend exakt. In der Küche war zum Beispiel eine <5cm hervorstehende Kante an einer Wand deutlich auf der Karte zu erkennen.

Nachdem die Karte einmal erstellt wurde, kannst du die verschiedenen Räume darin markieren. Für jeden Raum kannst du dann die Standardeinstellung für die Reinigung festlegen: Die Saugleistung und den Wasserverbrauch beim Wischen.

Im Wohnzimmer braucht es bei mir zum Beispiel nicht die höchste Saugleistung. In Küche und Bad kann der Roborock in meinem Fall aber gern mehr Wasser beim Wischen einsetzen.

Die Räume kannst du außerdem durchnummerieren. Damit legst du fest, in welcher Reihenfolge sie angefahren und gereinigt werden.

Neben den Räumen lassen sich Sperrzonen auf die Karte setzen. Das sind Zonen, die der Roborock nicht anfahren soll. Das hat bei meinen Versuchen auch gut geklappt und er Roboter hat artig die Roten Bereiche auf der Karte gemieden.

Bei der Reinigung kannst du den Roboter auf der Karte verfolgen. Die abgefahrene Strecke wird mit einer hellen Linie markiert.

Reinigung starten

Über die App kannst du in einen dieser Drei Modi auswählen:

  • Alles
  • Raumreinigung
  • Zonenreinigung
  • Punktreinigung

Der erste Punkt ist selbsterklärend: In diesem Modus reinigt der Roborock alle Räume. Im Modus „Raumreinigung“ kannst du die Räume auswählen, die der Saugroboter anfahren und Reinigen soll. Bei der Zonenreinigung kannst du ein oder gleich mehrere Rechtecke auf die Karte malen, die der Roboter reinigen soll.

Du kannst bei jedem dieser Modi einstellen, wie hoch die Intensität beim Saugen sein soll. Wenn du den Wassertank und das Wischtuch angebracht hast, dann kannst du auch bestimmen, wie viel Wasser der Roborock beim Wischen verwenden soll. Saugleistung und Wasserverbrauch lassen sich auch für jeden Raum individuell einstellen. Das finde ich sehr praktisch; Auf diese Weise kann ich für die Fliesenböden in Küche und Bad einen höheren und fürs Laminat einen niedrigeren Wasserverbrauch einstellen.

Für eine besonders gründliche Reinigung kannst du festlegen, dass der Roborock die Reinigung gleich gleich drei Mal hintereinander macht. Das hat sich für mich besonders in der Küche bewährt, wenn doch mal mehr auf dem Boden gelandet ist als gewollt. Dann lasse ich den Roboter gleich zwei oder gleich drei Male rüberfahren.

Manuelle Steuerung

Die App lässt auch die manuelle Steuerung des Geräts zu. Du kannst dafür zwischen einem digitalen Joy-Stick oder Richtungstasten wählen. Damit steuerst du den Roboter direkt steuern.

Das ist zwar ganz lustig für 5 Minuten, aber ich für meinen Teil bin kläglich daran gescheitert, damit effektiv eine bestimmte Fläche zu reinigen. Dafür gibt es schließlich auch die automatische Zonenreinigung.

Trotzdem ist es nett, die manuelle Steuerung mal ausprobieren zu können. Die Eingabeverzögerung ist allerdings recht hoch. Trotzdem oder gerade deswegen hatte ich aber – zumindest für 5 Minuten – Spaß and er manuellen Steuerung. Auch weil der Roboter dabei absolut unbeholfen aussah.

Mit seinen Abstandssensoren navigiert der Roborock meiner Meinung nach souverän durch die Wohnung. Auf freien Flächen fährt er schneller und wenn er sich einem Hindernis nähert wird er wieder langsamer. Das gilt auch für den Fall, das ich ihn bei der Reinigung störe, indem ich (absichtlich) dicht an ihm vorbeilaufe.

Mit knapp 10cm Höhe kann er sogar unter der Couch saugen – das ist ein richtiges Highlight für mich, denn da komme ich mit einem herkömmlichen Staubsauger nur schwer hin.

Bisher hat sich der Saugroboter sicher in meiner Wohnung bewegt, mit zwei Ausnahmen:

  • Dem Wäscheständer
  • Einem Küchenstuhl

Beide Gegenstände haben eine flache, nahe am Boden verlaufende Strebe. Die erkennen die Sensoren entweder nicht, oder halten sie für den beginn eines Teppichs. Deshalb brettert der Roborock da beherzt drüber, fest davon überzeugt es zu schaffen. Aber manchmal schafft er es eben nicht und bleibt dort hängen. Dann meldet sich das Gerät per Laufsprecher und erbittet Hilfe. Zusätzlich kommt auch eine Benachrichtigung auf dem Smartphone an.

In diesen Fällen habe ich den Roboter hochgehoben, ein paar Zentimeter versetzt und über die App die Reinigung fortgesetzt.

Inzwischen setze ich vorsorglich eine Sperrzone um den Wäscheständer, wenn er den gerade aufgestellt ist. Für den Küchenstuhl mache ich das selbe, oder ich stelle ihn für die Dauer der Reinigung auf den Tisch.

Bevor du dir einen Saugroboter kaufst, solltest du auf jeden Fall mit prüfendem Blick durch die Wohnung laufen und nach Problemstellen suchen. Für Wohnungen wie meine, die nur eine Etage hat und auch keine hohen Türschwelle, eignet sich ein Saugroboter gut. Für eine Wohnfläche mit vielen Hindernissen, mehreren Stockwerken und unzugänglichen Ecken würde ich definitiv keinen Saugroboter anschaffen.

In meinen Augen entfaltet so ein Gerät seine wahre Magie erst dann, wenn es möglichst ohne Zutun seine Arbeit verrichtet. Und as geht aktuell leider nur in Wohnungen, die sich für den Einsatz einigermaßen eignen. Aber dann ist es wirklcih eine nette Errungenschaft. Ich für meinen Teil werde bei zukünftigen Wohnungen darauf achten, dass mein Saugroboter sich dort auch wohlfühlen wird. Das klingt ein bisschen verrückt, aber ich möchte ihn wirklich nicht mehr missen müssen. Wer mag schon gerne Staubsaugen?

Ladestation

Zur Ladestation sollte noch gesagt werden, dass du sie am besten an einer freien Wand aufstellst. Links und rechts davon sollte ca. 50cm Platz sein, damit der Roborock sie sicher anfahren kann.

Das Anfahren funktioniert bei mir auch wunderbar. Die Ladekontakte sind relativ schmal, aber trotzdem zirkelt der Roboter sich selbst zuverlässig in die Richtige Position.

Akkuleistung

Vorweg: Meine Wohnung hat zwischen 60-70m Quadratmeter. Ich denke die Größe der Wohnfläche spielt eine große Rolle beim Stromverbrauch. Doch auch wenn ich die gesamte Wohnung auf zweihöchster Stufe saugen und wischen lasse, kann der Roborock das ganze drei Mal hintereinander machen und hat danach noch immer Saft übrig. Mit der Akkuleistung bin ich also vollkommen zufrieden.

Updates

Bei einem vernetzten Gerät ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass es laufend Softwareupdates erhält. Regelmäßige Updates sind auch ein Zeichen für Qualität. Bislang erhält mein Gerät weiterhin Softwareupdates. Die werden über die App angekündigt und mit wenigen Klicks installiert. Ich hoffe natürlich noch möglichst lange weitere Updates zu erhalten.

Verbindung mit Google Home, Siri und Alexa

Die App vom Roborock S5 Max kann eine Verbindung mit Google Home einrichten. Anbindungen an Alexa und HomeKit (Siri) sind derzeit nur über Umwege möglich.

Beachten solltest du, dass wenn der Roborock über eine dieser Plattformen gesteuert wird, nicht so fein eingestellt werden kann, wie es über seine App möglich ist.

Das bedeutet konkret, dass meist nur einfache Befehle wie: „Starte/Stoppe den Staubsauger“ funktionieren. Das ist natürlich ein bisschen schade, denn die Intensität oder der Wischmodus lassen sich darüber nicht einstellen. Wenn Du den Saugroboter mit einem der genannten Sprachassistenten losschickst, dann verwendet er für die Räume die von dir zuvor in der App voreingestellten Parameter für die Saugleistung.

Grundsätzlich würde ich mich freuen, wenn mehr Funktionen über Google Home, etc. abgebildet werden könnten. Aber ich sehe auch ein, dass dem Hersteller hier die Grenzen von Google, Apple und Amazon gesteckt werden. Google Home bildet die Funktionen von smarten Geräten beispielsweise über sogenannte Traits (übersetzt: „Merkmale“) ab. Und aktuell gibt es einfach noch nicht besonders viele davon, und nur wenige eignen sich für einen Saufroboter:

  • action.devices.traits.Dock
  • action.devices.traits.EnergyStorage
  • action.devices.traits.Locator
  • action.devices.traits.OnOff
  • action.devices.traits.RunCycle

Das ist ein generelles Problem mit den Plattformen von Google, Apple und Amazon: Sie müssen für die Funktionen so vieler verschiedener Geräte generalisiert abbilden. Und dabei bleiben leider oft wichtige Details bei den Einstellungsmöglichkeiten auf der Strecke.

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